Markus Magenheim
Der Zeichenkünstler mit der magischen Farbe

Der Künstler stammt aus Wiernsheim, lebt im Rhein-Neckar-Kreis und hat sich mit seinen detailgetreuen, einprägsamen - und spannende Aspekten der Realität einfangenden Werken einen Namen gemacht. Abgesehen von Corona, sagt der Künstler, sehe sich ein Künstler heute mit neuen Herausfordeungen konfrontiert. Managementaufgaben kosteten Zeit, dazu müssten die Social Media gepflegt und gefüttert werden. Aber reine 0nline-Veranstaltungen seien definitiv kein Ersatz für Ausstellungen vor Publikum.


One more cup of coffee

Der Künstler kommt 1972 zur Welt. Von 1998 bis 2002 studiert er an der Freien Kunstschule Stutgart Malerei und Freie Illustration, ist mit vielen Werken in Einzelausstellungen präsent. 2012 schließt er sein Studium ab. Magenheim porträtiert Menschen und ihr Umfeld mit der Detailtreue eines Fotoapparats. Doch was er mit dem Pigment Caput Mortuum festhält, ist weit mehr als eine simple Wiedergabe der Realität. Er blickt hinter die Fassade.
Zur Coronazeit sagt der Künstler:
"Ich habe mit dem Pinsel in der Hand der Stille zugehört. Keine Termine, kein Müssen. Für einen selbstständig arbeitenden Künstler herrlich! Und das Gegenteil von herrlich, weil kein Austausch, kein gemeinsames Betrachten und keine Ausstellugen stattfinden konnten. Tatsächlich war vor allem der erste Lockdown eine überaus fruchtbare Zeit. Leergefegte Straßen, einige wenige Menschen verloren sich in der tristen Kulisse - tolle Motive für mich, auch wenn sich das sehr seltsam anhören mag.


The eagle and the unicorn

Wahrscheinlich ist das ein Geburtsfehler. Ab und zu komme ich mir wie ein Sensor vor, der auf Impulse wie die Aura eines Menschen stark reagiert. Hände, vor allem in Kombination dem Blick des jeweiligen Menschen sind aussagekräftiger als eine Schlagzeile der BILD-Zeitung.


Doppelportrait

Ich ziehe Menschen vor, an deren Gesichtern und Händen sich eine Geschichte ablesen lässt. lch male nur Menschen, die ich kenne oder denen ich selbst begegnet bin.
Caput Mortuum bietet mir eine unglaubliche Bandbreite an Zwischentönen, die von einem rostigen Rotbraun bis zu einem verkappten Lila reicht. Außerdem liebe ich es, wie die Farbe nach dem Trocknen granuliert. Es ist ein Pigment aus der Gruppe des Eisenoxydrots, dessen Farbe je nach Verdünnung mit Wasser von rostbraun bis zartlila changiert. Der Name des roten Pulvers bedeutet 'Totenkopf', was sich nach verschiedenen Deutungen auf einen Alchimistenausdruck für wertloses Zeug, die Farbe des geronnenen Blutes Enthaupteter und die Farbe von Sauerkirschen (Morellen) bezieht.
Beim Studium in Stuttgart hatten wir Aktzeichnen und das Modell stand wirklich lange da. Zeichnen konnte ich schon gut und so war mir das zu langweilig, ich wollte es mit Farbe versuchen hatte aber zufällig nur dieses Pigment dabei. Das Ergebnis war so überzeugend, dass ich dabei geblieben bin."




Die Anbetung der Hrten


Down


Sieben


Leopard


Sunbather


Turn

Magenheim nutzt für seine Portraits die hervorragenden Eigenschaften von Caput Mortuum, die einem menschlichen Antlitz gleichzeitig Tiefe und Dreidimensionalität verleihen. Er benützt diese einzige Farbe für alle seine Arbeiten und legt damit den Fokus gezielt auf das Wesentliche seiner Sujets, verleiht ihnen die konzentrierte Schlichtheit alter Schwarzweißaufnahmen.
Die Tableaus Markus Magenheims zeigen in der Regel keine "Schnappschüsse" tatsächlicher Situationen, sondern sind sorgfältig komponiert. Die Personen - meist Bekannte aus dem Umfeld des Künstlers - versetzt er dabei in einen Kontext, der mit ihren eigentlichen Lebensumständen häufig wenig zu tun hat.



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