Kennen Sie den Erfinder der Liedpostkarte?
Der Vater verdient sich durch Musizieren zu seinem kargen Lohn Geld hinzu und führt den Sohn früh an Gesang und Liedgut seiner Heimat heran.
Aus Liebe zur Natur will Anton Förster werden, aber sein Zeichentalent und die Sorge um die Familie führen ihn ins sächsische Buchholz (heute zu Annaberg gehörig)
zur Lehre beim Lithografen Ed. Schmidt. Ab 1895 ist er bei der k. und k. Hoflithographie-Anstalt A. Haase in Prag. Das Heimweh nach den Bergen und Wäldern
lässt ihn zum Dichter werden. Reglmäßig trifft er sich mit in Prag lebenden Gottesgabern und böhmischen Erzgebirgern zum „Guttsgewer Obnd“ (Gottesgaber Abend).
1895 schreibt er eines seiner bekanntesten Lieder: „Drham is’ drham“ (Daheim ist daheim).
1901 Rückkehr nach Gottesgab, er muss sich um Familie und Geschwister kümmern. Die kleine Landwirtschaft reicht nicht zum Unterhalt, Günther tritt als Sänger und Musiker auf und verkauft seine Liedpostkarten im Selbstverlag. 1908 heiratet er die Zimmermannstochter Marie Zettl. Sie bekommen drei Kinder.
Im Erzgebirge, beliebt als Urlaubs-, Kur- und Wintersportregion, laden Gaststätten und Vereine Günther zu Unterhaltungsabenden für Einheimische und Gäste ein (Fichtelberg, Oberwiesenthal, Breitenbach ...). Der Erfolg ist groß, seine Einnahmen bringt Günther in eine Stiftung ein, die Kranke, Alte und Arme in seinem Heimatort unterstützt: Tolerhans-Tonl-Stiftung.
Gründungspräsident der CSR, Masaryk 1919:
Auch nach dem Krieg bleibt der Sänger und Unterhalter Anton Günther beliebt, ebenso seine Lieder. Engagements in Berlin, Wien und Dresden, Schellack-Schallplatten ...
Sein Grab samt der 1937 angebrachten Grabplatte ist - im Gegensatz zu den Gräbern vieler Deutscher - erhalten. "... jene Gestalten, die ich in meinen Liedern besungen habe, von Berg und Tal, aus Wald und Feld, aus unseren armen Hütten, die ganze Heimat mit ihren göttlichen Schöpfungen, alles das wird Euch aus meinen Liedern entgegenklingen und dankbar zujubeln, auch wenn ich nicht mehr bin....." Überall im Ergebirge und Umgebung finden sich Gedenksteine, Straßen, Plätze und Wege mit dem Namen des bekanntesten Heimatdichters der Region. Mit den auch heute noch oft gesungenen Liedern hat er sich in die Herzen der Erzgebirger gesungen. Und sie laden seine Songs unermüdlich hoch in youtube ... Von Oberwiesenthal nach Boží Dar führt der Anton-Günther-Weg durch den Zechengrund, schmal und steil und im Winter deshalb nicht ganz ungefährlich. Aber ein wunderbarer Wanderweg im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet auf den Spuren von Anton Günther. |
Arzgebirg, wie bist du schie! O Arzgebirg, wie bist du schie, mit deine Wälder, ihr Wiesen, Barg on Tol, in Winter weiß, in Sommer grü. O Arzgebirg, wie bist du schie! Be Regn on Sonnenschei, öb's stöbert, störmt on schneit. be Tog on Nacht, obnd oder früh, wie haamlich klingst du doch, du deitsche Mottersproch! O Arzgebirg, wie bist du schie! In Frügahr, wenn der Schnee zetaat, de Wasserle fließen, de Beer blüht in der Haad, wenn's sommt on singt in aller Früh. O Arzgebirg, wie bist du schie! Be Regn on Sonnenschei, öb's stöbert, störmt on schneit. be Tog on Nacht, obnd oder früh, wie haamlich klingst du doch, du deitsche Mottersproch! O Arzgebirg, wie bist du schie! On wenn de Schwarzbeer zeitig sei, de Saasen klinge, wie duftig richt nort's Hei, nort ka mer in de Schwamme gieh. O Arzgebirg, wie bist du schie! Be Regn on Sonnenschei, öb's stöbert, störmt on schneit. be Tog on Nacht, obnd oder früh, wie haamlich klingst du doch, du deitsche Mottersproch! O Arzgebirg, wie bist du schie! In Herbist is su still on leer, is Hei on Haazing rei, rut glüht de Vugelbeer, nort ka mer wieder hutzen gieh. O Arzgebirg, wie bist du schie! Be Regn on Sonnenschei, öb's stöbert, störmt on schneit. be Tog on Nacht, obnd oder früh, wie haamlich klingst du doch, du deitsche Mottersproch! O Arzgebirg, wie bist du schie! On kömmt de liebe Winterschzeit, nort liegt in Frieden de Haamit tief verschneit, mir fahrn mit Schneeschuh drüber hie. O Arzgebirg, wie bist du schie! Be Regn on Sonnenschei, öb's stöbert, störmt on schneit. be Tog on Nacht, obnd oder früh, wie haamlich klingst du doch, du deitsche Mottersproch! O Arzgebirg, wie bist du schie! On wenn ich ve dir scheiden muß, gilt dir ven Harzen der letzte Abschiedsgruß, ze dir do zieht mich's immer hi. O Arzgebirg, wie bist du schie! Be Regn on Sonnenschei, öb's stöbert, störmt on schneit. be Tog on Nacht, obnd oder früh, wie haamlich klingst du doch, du deitsche Mottersproch! O Arzgebirg, wie bist du schie! |