Rauher Kulm Verhinderter Vulkan
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Es ist der knapp 700 Meter hohe Rauhe Kulm in der Oberpfalz (zur Unterscheidung vom
Rauhen Kulm in Niederbayern mit einer Höhe von 1000 Metern), ein Vulkan, der nie zum Ausbruch kam und
dennoch wohl imposantester Basaltberg Bayerns. Er ist als Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Der Universalhistoriker Georg Horn schreibt 1667 in seinem Werk Orbis Politicus: "Im Mittelpunkt Deutschlands steht er, alle Berge weit und breit überragend, gewissermaßen ein Weltwunder".
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Das Magma erstarrte, bevor es - aus 50.000 Metern Tiefe kommend! - die Erdoberfläche erreichte. Dann erodieren die umgebenden Gesteinsschichten weg, die freigelegten Basaltsäulen zerbrechen und hinterlassen das Trümmerfeld rund um den Gipfel. |
Im Einzelnen: |
Beim grauen, kompakten Vulkangestein des Rauhen Kulms handelt es sich um Nephelinbasalt. Er ist nur an wenigen Stellen säulenförmig, meist ist er in Brockenform ausgebildet. |
In diesem Basalt ist auch Magnetit enthalten, ein metallisches, schwarzblaues Mineral, das reichste Eisenerz und stark magnetisch. An größeren Magnetitvorkommen werden sogar Kompassnadeln abgelenkt. Magnetitkristalle kommen auch im Gewebe von Tieren vor, sie sollen beim Orientierungsvermögen von Zugvögeln eine Rolle spielen, |
Und dann kommt auch sofort der Mensch auf den Kulm.
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Knapp unterhalb des Basaltfeldes umgab ein Ringwall den Fuß des Kegels. Er ist wegen des Basaltabbaus im späten 19. Jahrhundert nur noch in Resten vorhanden. Archäologische Grabungen 2004 bis 2007 ergeben, dass der Wall ursprünglich als Mauer aufgeschichtet war.
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Westlich es Rauhen Kulms erhebt sich der Basaltkegel des Kleinen Kulms (im Volksmund "schlechter Kulm") und dazwischen liegt das Städtchen Neustadt am Kulm mit gut 1000 Einwohnern. Newenstat zwischen den Kulmen hieß es früher. Im Gegensatz zum Rauhen Kulm verfügt der Kleine Kulm über einen Tuffmantel (Diatrembrekzie). Von seiner ursprünglichen Form ist kaum etwas erhalten. Der Basalt ist abgebaut (den Tuffmantel ließ man stehen) und die Bebauung reicht dicht an die bizarre Felsgruppe heran. |
Landschaftsprägende Erhebungen beflügeln zu allen Zeiten die Fantasie der
Menschen. |
in interessanter Holz- Eisenkonstruktion bietet grandiose Fernblicke auf das Fichtelgebirge, die Fränkische Alb und die nördliche Oberpfalz.
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